Der Tivoli von Aachen

Der Tivoli von Aachen

Der Aachener Tivoli wird von vielen immer noch als großer Mythos betrachtet. Das Fußballstadion ist zwar heute nicht mehr das Alte, trägt aber auch weiterhin den Namen Tivoli. Die neue Sportstätte in Aachen wurde in der Saison 2009/2010 eröffnet. Der Stadionname führt auf das Gut Tivoli zurück, welches nordwestlich des Lousbergs gelegen war. Das heutige Stadion befindet sich am nördlichen Rand der Innenstadt und damit in unmittelbarer Nähe zum alten Tivoli Stadion. Das alte Stadion war bis zum Ende der Spielzeit 2008/2009 die Spielstätte von Alemania Aachen.

Die Fußball EM 2024 findet in Deutschland statt. Nahe gelegener EM Spielort ist Düsseldorf, nur knapp 100 km nördlich gelegen. Dort werden in der Merkur Spiel-Arena 5 EM-Spiele stattfinden. Auch in Köln, Gelsenkirchen und Dortmund werden EM-Spiele 2024 stattfinden.

Das Alemania Stadion in Aachen (Depositphotos.com)
Das Alemania Stadion in Aachen (Depositphotos.com)

Geschichte des neuen Alemannia-Stadion

Die Planung des Alemannia-Stadion geht auf das Jahr 2004 zurück. Erste Pläne sahen einen Neubau in der Nähe vom Flugplatz Merzbrück vor, bis sich im Mai 2006 ein Bau am alten Standort durchsetzen konnte.
Die Lösung innerhalb des Innenstadt war vor allem im Interesse der Aachener Bürger und der zahlreichen Fans. Am Stadionbau waren auch die Fans und Fangruppen beteiligt, welche mit Positionspapieren ihre realistischen und umsetzbaren Wünsche am Stadionneubau äußern durften. Ein Wunsch der Fans war die unmittelbare Nähe zum Spielfeld, welche auch im Rahmen der UEFA-Regularien umgesetzt wurden. Besonders hervorhebenswert am Alemannia-Stadion ist, dass sich die erste Zuschauerreihe nur 80 cm über dem Spielfeldniveau befindet. Der Abstand zum Spielfeld beträgt hinter den Toren 7,5 Meter, an den Seiten beläuft sich der Abstand auf 6 Meter. Damit die typische Tivoli-Stimmung umgesetzt werden konnte, wurde das Dach sehr tief angeordnet. Die Konstruktion unterscheidet sich von vielen anderen Bundesliga-Stadien. Das Dach liegt nicht auf der Tragkonstruktion auf, sondern befindet sich unter der Konstruktion. Das äußere Erscheinungsbild ist von klaren puristischen Linien geprägt

Die Eröffnung des Stadions wurde am 12.August 2009 gefeiert. In einem Freundschaftsspiel gegen Lierse SK konnte Alemania Aachen ein 2:2 erspielen. Das erste Tor im neuen Stadion gelang dem gegnerischem Spieler Mohamed El-Gabas von Lierse SK. Das erste Punktspiel wurde am 17.August 2009 gegen den FC St.Pauli bestritten, mit einem 0:5 wurde nicht nur ein bitterer Einstand für das Stadion sondern auch die höchste Heimniederlage der Vereinsgeschichte verzeichnet.

Alemannia-Stadion Kapazität

Das Fassungsvermögen des Stadions beläuft sich auf 32960 Zuschauer. Mit insgesamt 11.681 Stehplätzen weißt das Stadion einen sehr hohen Stehplatz-Anteil auf. Auf der Südtribüne befinden sich 10.584 ausgewiesene Stehplätze. 19.345 Sitzplätze, 1348 Business-Sitze, 28 Logen mit je zwölf Plätzen sowie 100 Behinderten-Plätze sowie 110 Presseplätze runden das Fassungsvermögen ab. Ergänzend werden zwei Eventlogen zur Verfügung gestellt, in der weitere 40 Gäste Platz finden. Das Alemannia-Stadion kann im Fall von einem Länderspiel oder einem internationalen Wettbewerb umgerüstet werden. Durch die Umrüstung der Steh- in Sitzplätze kann das Fassungsvermögen auf 27.250 Plätze ausgebaut werden.

Das hat es mit dem „Tivoligroschen“ auf sich

Damit der Mythos weiterhin ein Stück erhalten werden kann, hat Alemania Aachen auf die Umbenennung des Stadions verzichtet und sich gegen den Verkauf von Namensrechten entschieden, wodurch dem Verein geringere Werbeeinnahmen zur Verfügung stehen. Die entgangenen Einnahmen werden durch den Tivoligroschen kompensiert. Der symbolische Betrag von einem Euro wird direkt in den Eintrittspreis eingerechnet. Das Alemannia-Stadion wird darüber hinaus über eine Tivoli-Anleihe finanziert. Die Inhaber Schuldverschreibung kann von Vereinsanhängern in Höhe von 100 Euro, 200 Euro oder 500 Euro erworben werden. Durch die Schuldverschreibungen konnte der Verein bisher 4.211.500 Euro erzielen. Anleger wurden mit einer Rendite von sechs Prozent gelockt. Der Betrag sollte im August 2013 an die Fans zurückgezahlt werden, da die Alemannia im Jahr 2012 jedoch Insolvenz anmelden musste, mussten die Anleger den Totalverlust hinnehmen.